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Jugend
Der Nachwuchsvolleyball ist in Deutschland in mehreren Altersstufen organisiert.
U20(w) und U21(m) verpassen Qualifikation für ihre Weltmeisterschaften
(Nachricht vom 12.05.2013, 18:01 Uhr )Für die Junioren-Nationalmannschaften der U20(w) und U21(m) stand am letzten Tag der WM-Qualifikation jeweils eine Partie gegen Gastgeber Bulgarien auf dem Programm. Doch während es für die weibliche Auswahl von Trainer Han Abbing dabei noch um das Ticket für die Weltmeisterschaft in Tschechien ging, war es für das männliche Team von Bundestrainer Trainer Ulf Quell ein letztes Prestige-Duell, und die Möglichkeit, sich erhobenen Hauptes von der WM-Qualifikation zu verabschieden. Ihre Chance, bei der Weltmeisterschaft in der Türkei mitzuspielen, hatten sie schon am Vortag bei der überraschend deutlichen 0:3-Niederlage gegen Estland verspielt und damit auch die Möglichkeit, zweimal in Folge (zuletzt 2011) bei einer WM-Endrunde dabei zu sein. U(20)-Auswahl verliert ihr „Finale“ Deutschland – Bulgarien 0:3 (15:25, 23:25, 22:25) Nach dem gestrigen Sieg gegen Lettland hatte Bundestrainer Han Abbing schon vor der Partie gegen Bulgarien gewarnt und das Spiel „als eine große Herausforderung, den Gastgeber in der eigenen Halle zu schlagen“, bezeichnet. Eine Herausforderung, die das deutsche Team am Ende nicht meistern konnte und sich trotz einer guten kämpferischen Leistung den Bulgarinnen deutlich mit 0:3 geschlagen geben musste. Denn schon zu Beginn des ersten Satzes offenbarte die deutsche Auswahl große Schwächen in der Annahme, die einen geordneten Spielaufbau zunichte machten und dem bulgarischen Team immer wieder einfache Punkte ermöglichten. Dabei war das deutsche Team der bulgarischen Mannschaft keinesfalls unterlegen (5:5, 7:7), denn auch ihnen merkte man die Nervosität und Wichtigkeit an, die dieses Spiel mit sich brachte. Doch die deutschen Spielerinnen machten ihre Gegnerinnen durch eigene Fehler immer stärker und gerieten so erstmals mit vier Punkten in Rückstand (9:13). Beim Stand von 13:19 versuchte Trainer Abbing mit einer Auszeit sein Team noch einmal zu beruhigen, doch Abstimmungsprobleme in der Defensive und zu durchsichtige Angriffe, die immer wieder über Lisa Izquierdo gespielt wurden, machten es den Bulgarinnen einfach, sich auf das deutsche Spiel einzustellen. In der Folge hatten diese kein Problem den Satz für sich zu entscheiden (25:15) und mit 1:0 in Führung zu gehen. Ihre anfängliche Nervosität schien das deutsche Team im zweiten Durchgang zunächst abgelegt zu haben und lag zur ersten technischen Auszeit mit 8:5 in Front. Die Führung sollte aber nicht lange halten, denn ein Fehler beim Aufschlag und ein Ass ermöglichten den Bulgarinnen erst den Anschlusspunkt (8:7) und später auch den Ausgleich der Partie (12:12). Dabei haderten die deutschen Spielerinnen aber auch mit der ungarischen Schiedsrichterin, die einen vermeintlichen Ball im Aus auf der Linie gesehen hatte. Mit den Gedanken womöglich noch beim vorherigen Ballwechsel, schlichen sich jetzt wieder zusehends Fehler im Angriff und Abstimmungsprobleme beim Spielaufbau ein, die der bulgarischen Auswahl eine 16:13-Führung bescherten. Bis zum Stand von 22:20 konnten sie diese auch halten, doch zwei gute Angriffe der deutschen Auswahl, glichen die Partie erneut aus. Der Satz stand nun auf Messers Schneide, weshalb beide Trainer noch einmal eine Auszeit nahmen und ihre Teams auf das Ende des zweiten Durchgangs einstimmten. Zum Schluss mit dem besseren Ende für Bulgarien, das nach dem 23:23 zwei Punkte in Serie und der nächste Satzgewinn gelang. Auch nach diesem ernüchternden Satzverlust probierte das deutsche Team noch einmal alles, um den Anschluss im dritten Durchgang wieder herzustellen. Dabei boten sie eine kämpferisch starke Leistung und spielten sich nach einem schnellen 0:4-Rückstand wieder heran, um später sogar mit 10:7 in Führung zu gehen. Doch am Ende brachten sie sich auch im letzten Durchgang aufgrund eigener Fehler auf die Verliererstraße und mussten sich mit 25:22 geschlagen geben. Damit verpasst die U20(w) Juniorinnen-Nationalmannschaft seit dem Titelgewinn 2009 zum zweiten Mal hintereinander eine WM-Endrunde und muss sich vom 21. bis 30. Juni wieder einmal mit der Zuschauerrolle begnügen. U21(m)-Auswahl verabschiedet sich erhobenen Hauptes Deutschland – Bulgarien 3:0 (25:15, 25:23, 25:20) Vor der WM-Qualifikation hatte wohl niemand damit gerechnet, dass das Duell Deutschland gegen Bulgarien am letzten Spieltag nicht mehr als ein Freundschaftsspiel werden würde. Für viele sollte es das „Finalspiel“ um das Ticket für die Weltmeisterschaft 2013 in der Türkei werden. Doch nachdem Estland an den voran gegangenen Tagen sowohl Bulgarien (3:2), als auch Deutschland (3:0) in die Schranken gewiesen und sich schon vor dieser Partie mit 3:0 gegen Israel das WM-Ticket gesichert hatte, war jenes „Finale“ schon vorbei, bevor es eigentlich begonnen hatte. „Estland hat sich verdient qualifiziert, weil sie die konstanteste Leistung im gesamten Turnierverlauf gezeigt haben. Die Niederlage gegen Estland tut immer noch sehr weh, aber mit einem Sieg wäre es ähnlich schwer geworden“, zeigte Trainer Quell Respekt vor der Leistung Estlands. Trotz allem war die Partie gegen Bulgarien für die deutsche Auswahl auch ein Duell um Prestige. Wollten sie sich doch für das verlorene Spiel bei der Europameisterschaft 2012 revanchieren, das das deutsche Team deutlich mit 0:3 verloren hatte und damit am Ende den achten Platz belegte. Vor dem Spiel stellte sich allerdings die Frage, wie sich die deutschen Spieler von dem „Schock“ gegen Estland erholt hatten und ob sie nach der verpassten Qualifikation motiviert genug sein würden, noch einmal eine gute Leistung abzurufen. Die eindrucksvolle Antwort gab das deutsche Team anschließend auf dem Platz und ließ Bulgarien beim 3:0-Sieg nicht den Hauch einer Chance. Dabei ließen sie von Beginn an keinen Zweifel, dass sie diese Partie unbedingt gewinnen wollten. Einer ausgeglichenen Anfangsphase, folgte eine 10:5-Führung, die die deutsche Mannschaft nicht mehr aus der Hand geben sollte und den ersten Satz mit 25:15 gewann. Vor allem die starken Aufschläge und gute Blockarbeit machten den Bulgaren zu schaffen und trugen zu dem großen Vorsprung bei. Ein ähnliches Bild bot sich den Zuschauern auch in beiden darauffolgenden Durchgängen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase schaffte es das deutsche Team, sich entscheidend abzusetzen und die Sätze zu gewinnen. Bulgarien offenbarte dabei ungewohnte Schwächen im Spielaufbau und scheiterte oftmals am deutschen Block. „Wir haben das Spiel über drei Sätze dominiert, vor allem im Aufschlag, Block und der Verteidigung. Mir hat besonders die Reaktion der Mannschaft auf die gestrige Niederlage gefallen. Es freut mich sehr, dass sich die Jungs mit einem Sieg verabschieden und ihr Potenzial gezeigt haben“, war Bundestrainer Ulf Quell sehr zufrieden mit dem Ausgang des letzten Spiels, äußerte sich aber auch kritisch über die Voraussetzungen, die ihm und dem gesamten Jahrgang zur Verfügung gestellt wurden: „Durch den Sieg gegen Bulgarien war es zwar ein erfolgreicher Abschluss, aber die Umstände des gesamten Förderzeitraums dieses Jahrgangs liefen nicht so geplant wie gewünscht.“ Durch die verpasste WM-Endrunde hat es die deutsche Auswahl nicht geschafft, zum zweiten Mal in Folge eine WM zu erreichen und muss sich diesen Sommer ebenfalls mit der Zuschauerrolle begnügen. (Autor: DVV)
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